Im Jahr 2007 haben die Little Sisters of St. Francis (ein franziskanischer Schwesternorden in Uganda, Kenia und Tansania) den Bau des Gesundheitszentrums begonnen. Bis April 2021 fehlte im Gesundheitszentrums die Möglichkeit, Covid-19 PatientInnen getrennt von anderen PatientInnen aufzunehmen. PatientInnen mit Anzeichen für COVID-19 wurden daher ohne Hilfe so schnell wie möglich weiter überwiesen, da das Gesundheitszentrum keinen geeigneten Ort für die Behandlung von Verdachtsfällen hatte. Eigentlich ist es für die Schwestern selbstverständlich, dass jedem Patienten/ jeder Patientin, eine grundlegende Gesundheitsfürsorge zu Teil wird. Doch bei Covid-19 war die Angst, sich selbst anzustecken bei MitarbeiterInnen und anderen PatientInnen, zu groß.
Im Zuge unserer Spendenaktion 2021 haben wir als Freundeskreis Uganda e.V. zusammen mit Spenden der Initiative Teilen des Cusanuswerks sowie der Franz Pitzal Stiftung Renninger Krippe das Gesundheitszentrums in Mbulamuti mit Equipment für eine Covid-19 Isolierstation ausgestattet. Im März 2021 konnten wir in Summe 4300 € an unsere Projektkoordinatorin Sister Harriet überweisen. Im April 2021 konnte das dringend benötigte Equipment sowie zusätzlichen Masken und Desinfektionsmittel beschafft werden. So war alles rechtzeitig verfügbar, als Uganda im Juni und Juli 2021 stärker als in den Monaten davor von der Covid-19 Pandemie betroffen wurde.
So blieb den Krankenschwestern keine Wahl, als Covid-19-Verdachtsfälle wieder nach Hause zu schicken. Eine fatale Situation mitten in der Pandemie. So wurde es dem Virus einfach gemacht sich in Uganda immer weiter zu verbreiten. Schwester Immaculate, leitende Krankenschwester in Mbulamuti drückte das so aus: „Wir sehen, dass wir einem sehr hohen Risiko ausgesetzt waren, selbst Opfer von Covid-19 zu werden. Sowohl unsere PatientInnen als auch unser Gesundheitspersonal haben Angst. Es ist schwierig, zwischen PatientInnen mit Coronavirus-Infektion und PatientInnen mit Erkältung, Husten und anderen Krankheiten mit ähnlichen Symptomen zu unterscheiden. […] Die Situation ohne Isolierstation traumatisierte und stigmatisierte Covid-19 Verdachtsfälle und hat anderen PatientInnen Angst gemacht, sodass diese teilweise vor Abschluss ihrer Behandlung nach Hause flüchteten aus Angst vor einer Ansteckung.“
In den ersten drei Monaten des Betriebes der Isolierstation (April 2021 bis Mitte Juli 2021) wurden insgesamt 33 Patienten in der Isolierstation aufgenommen. Darunter waren 3 Kinder, 20 Männer und 10 Frauen. Die PatientInnen wurden häufig auf eigenen Wunsch nach wenigen Stunden oder Tagen zur weitere Genesung nach Hause entlassen, wenn diese keinen Sauerstoff benötigten. Bei schwierigeren Fällen oder stetigem Sauerstoffbedarf wurden und werden die PatientInnen in das nächstgelegene Krankenhaus zur effizienteren Weiterbehandlung überwiesen. Im Gesundheitszentrum in Mbulamuti konnte dank unserer Spende die Covid-19 Lage gut unter Kontrolle gebracht werden.
Verdachtsfälle können nun aufgenommen und getestet werden. Außerdem war ab April 2021 eine für MitarbeiterInnen und andere PatientInnen sichere Erstversorgung aller Verdachtsfälle gewährleistet.
Dadurch und durch viel Aufklärungsarbeit leistet das Gesundheitszentrum einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen das Corona-Virus in Uganda. Besonders erleichtert ist die lokale Bevölkerung darüber, nun eine seriöse Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen zu haben. Während Veronikas Projektbesuch konnte sie sich im Dezember 2021 selbst von der guten Situation im Gesundheitszentrums überzeugen. In dieser Zeit war der ambulante, medizinische Dienst der Klinik gut besucht und mehrere Kinder erblicken das Licht der Welt. Die Arbeiter des Gesundheitszentrums waren mit Impfprogrammen in den umliegenden Dörfern und Labordiagnostik stets gut ausgelastet. Insgesamt ist der Umgang mit Verdachtsfällen im Gesundheitszentrum in Mbulamuti gut geregelt.
Covid-19 Schnelltests sind inzwischen in ausreichendem Maß verfügbar und Möglichkeiten der Isolation von Verdachtsfällen sowie ausreichend Desinfektionsmittel und Masken zum Schutz von Patienten und Personal sind vorhanden. Bei bestätigten Fällen wird die nächstgelegene staatliche Gesundheitsstelle im Bezirk Kamuli informiert und die Patienten je nach Krankheitsschwere entsprechend verlegt und behandelt. Dieses Vorgehen hat sich in den vergangenen Monaten etabliert und scheint gut zu funktionieren.