Mit wenig Geld viel tun

Geislinger engagieren sich in Uganda Hoffen auf Hilfe der GZ-Leser

Projekte fördern, die Hilfe zur Selbsthilfe ermöqlichen: Nach diesem Grundsatz arbeitet der Geislinger Freundeskreis Uganda. Die GZ-Leser können seine Arbeit mit Spenden unterstützen.

Bildung und ein geregelter Tagesablauf – für die Kinder aus dem Slum am rande der ugandischen Großstadt Jinja ist die Grundschule ein Stück Normalität. Der Geislinger Verein „Freundeskreis Uganda“ unterstützt das Projekt.

JOANNA STOLAREK, Geislinger Zeitung

Geislingen. ,,Afrika ist naher als man denkt“, sagt Thomas Bopp aus Geislingen. Vor einigen Jahren begann er sich in Uganda zu engagieren. Damals machte der Geislinger seinen Zivildienst in Ostafrika. Sein damaliger Mitschüler vom Helfenstein-Gymnasium Tim Zajontz ließ sich von seiner Begeisterung für Uganda anstecken.Aus der anfänglichen Idee, im Land selber bei bestehenden Projekten wie einer Klinik im Busch zu helfen entstand die Initiative „Geislingen hilft Uganda“. Der Abiturjahrgang von Bopp und Zajontz spendete und ermöglichte den Weiterbau der Klinik. Die anfangs kleine Gruppe konnte auf die Strukturen von Sankt Johannes und die Unterstützung von Pfarrer Carl-Joseph Eilhoff bauen. Und fand immer mehr Anhänger. Vor knapp einem Jahr wurde aus der Initiative ein Verein: „Freundeskreis Uganda“, der mittlerweile 64 Mitglieder hat.

Der Geislinger Verein unterstützt aktuell zwei Projekte in Jinja, der drittgrößten Stadt des ostafrikanischen Landes. Es sind Vorhaben, die der Bevölkerung vor Ort ermöglichen, bessere Lebensperspektiven zu haben. Um die Projekte – eine Grundschule im Armenviertel und ein Treffvon HIV-infizierten Frauen – weiterhin unterstiitzen zu konnen, braucht der Freundeskreis die Hilfe der GZ-Leser. „Mit wenig Geld konnen wir viel erreichen“, betont Bopp und nennt als Beispiel einen neuen zusätzlichen Schweinestall, der gebaut werden konnte. Die oft arbeitslosen Frauen bekommen ein Schwein, das ihnen als ,“lebendige Geldanlage“ und Absicherung dient. Das können sie verkaufen, wenn es nötig ist. Mit einern neuen Stall könnten die Frauen mehr Schweine halten und weitgehend selbstständiger werden: „Einen Stall kann man bereits schon für knappe 1000 Euro bauen“, sagt der 25-Jährige, der im Namen des Freundesvereins auf Spenden der GZ-Leser hofft.

Denn wie er sagt, ,“Menschen aus Uganda gehören zu Geislingen, genauso wie Geislingen zu Uganda“. Der ,“Eine-Welt-Gedanke“ im Sinne der gelebten Völkerverständigung sei wichtig, deswegen wollen die Geislinger nicht einfach als Geldgeber auftreten, sondern Hilfsprojekte zur Selbsthilfe unterstützen. So finanzierte der Verein mit Spenden in dem sehr landwirtschaftlich geprägten Land eine Getreidemühle. Ihr Erlös kommt der kleinen Klinik zugute.

Als Thomas Bopp in Uganda war, wollte er die Einheimischen verstehen. So lernte er die Amtssprache Lusoga, die neben Englisch dort gesprochen wird. Sein damaliger Sprachlehrer, Roy Mwesigwa, engagiert sich in einem Förderverein. Dieser gründete eine Schule im Slum von Jinja. „Die Kinder bekommen Bildung und einen geregelten Tagesablauf“, sagt Bopp. Die Schule sei notdürftig eingerichtet, der Geislinger Freundeskreis unterstützt die Bildungseinrichtung. Der Schulbesuch ist kostenlos, Geld wird vor allem für weitere Ausstattung und auch Schulmaterialien, Essen und Schuluniforrnen gebraucht.

Ein anderes Anliegen der Geislinger Uganda-Freunde ist der Frauentreff fiir HIV-Positive in den Slum- und Stadtgebieten von Jinja. 24 Frauen kommen zu Gesprächen, Gebeten und basteln Schmuck. Ketten aus Papierperlen. Diese Ketten verkaufen Bopp und seine Mitstreiter in Deutschland. Vielleicht bald auch im Geislinger Weltladen. Die Anfrage lauft bereits. Der Erlös aus dem Verkauf der Ketten wird in Projekte gesteckt, wie eben dem Bau des Schweinestalls.

Die Geislinger Hilfsinitiative möchte mehr erreichen. Ihre Arbeit übersteigt den reinen Transfer von Spenden. Sie stehen im engen, persönlichen Kontakt mit den Projektpartnern vor Ort und garantieren, dass die Hilfe sicher ankommt.

Info Weitere lnformationen unter www.freundeskreis-uganda.de